Praxisprojekte in Kooperation mit der HS Osnabrück
Wie lässt sich gelernte Theorie in der Praxis einsetzen? Dies erproben aktuell Studierende der HS Osnabrück im Rahmen von drei Praxisprojekten in Kooperation mit unserem Unternehmen.
Studieren bedeutet nicht nur im Hörsaal zu sitzen, dicke Bücher zu wälzen oder Klausuren zu schreiben. Zum Studium gehört es ebenso, praktische Erfahrungen zu sammeln. Wie dies abseits von einem Praktikum während der Semesterferien aussehen kann, erleben zur Zeit drei Studierendengruppen der HS Osnabrück unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Schüller: In Zusammenarbeit mit NOSTA setzen sich die Studierenden im Rahmen von wissenschaftlichen Praxisprojekten mit spezifischen Fragestellungen unseres Unternehmens auseinander.
Arbeitszeitmodelle neu denken
„Flexibel und agil arbeiten“ – so lautet das Oberthema, mit dem sich die erste der drei Gruppen befasst. Die Studierenden aus dem Fachbereich Betriebswirtschaft und Management verfolgen mit ihrem Projekt das Ziel, flexible Arbeitszeitmodelle für den kaufmännischen Bereich der NOSTA Group zu entwickeln und so die Motivation und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu steigern. Am Ende möchte das Team unserem Unternehmen ein Konzept mit konkreten Handlungsempfehlungen an die Hand geben, mit dem sich unternehmensweite Standards zur Flexibilisierung der Arbeit umsetzen lassen. Ihr Konzept berücksichtigt dabei sowohl die jeweiligen Anforderungen der einzelnen Fachbereiche als auch die Notwendigkeit eines möglichst geringen Kontroll- und Organisationsaufwands.
Von der Formulierung der Projektziele über die Erstellung eines Projektstrukturplans sowie eines Gantt-Charts bis zur breit angelegten Literaturrecherche – viele Arbeitsschritte hat das Team in den vergangenen Monaten bereits vorgenommen. Wöchentlich stimmt sich die Gruppe zudem mit ihrem Dozenten sowie der betreuenden Ansprechpartnerin unseres Unternehmens Frau Julia Butke, Teamleitung HR Management, über den Projektverlauf ab und berichtet über Fortschritte. Wie viele andere Bereiche im Studiums- und Arbeitsumfeld wird jedoch auch die Projektrealisierung durch die derzeitige Situation der Corona-Pandemie beeinflusst. So konnte eine geplante Unternehmensbesichtigung der Studierenden aufgrund der besonderen Umstände leider nicht stattfinden. Viele Termine mussten per Videotelefonie abgehalten werden. Die Studierenden freuten sich daher umso mehr über die kooperative Zusammenarbeit mit der NOSTA Group. Besonders freut uns, dass sie unser Unternehmen als überaus innovativ, hilfsbereit und engagiert wahrnahmen.
Projekte smart steuern
Die zweite Projektgruppe widmet sich dem Bereich des digitalen Projektmanagements. In Zusammenarbeit mit unserem Projekt Management Office, geleitet von Herrn Thore Arendt, wird die sechsköpfige Studierendengruppe eine Hilfestellung erarbeiten, um sowohl die Übersichtlichkeit und Produktivität als auch die Qualität von Projekten bei der NOSTA Group zu steigern. Ziel des Projektes ist es, durch die Einführung eines digitalen Projektmanagements eine Basis dafür zu schaffen, die Vielzahl der Projekte zunächst zu identifizieren, sie zu analysieren sowie zu bewerten und sie letztlich fortlaufend optimal zu organisieren sowie zu managen.
Um sich einen Überblick über die Projektmanagementsituation sowie über derzeitige Abläufe zu verschaffen, führten die Studierenden eine anonyme Online-Befragung bei unserer Belegschaft durch. Die Erkenntnisse über die Vertrautheit mit digitalem Projektmanagement und die Zufriedenheit über bisherige Projektabläufe werden in die wissenschaftliche Untersuchung einfließen. Im nächsten Schritt analysiert das Team verschiedene digitale Möglichkeiten zur Optimierung des Projektmanagements und bewertet die Potenziale für unser Unternehmen. Hierbei achten sie insbesondere darauf, dass eine digitalisierte Projektanfrage möglich ist und die Projektarbeit durch das System sinnvoll unterstützt wird. So soll das digital Tool idealerweise die Zeit- und Ressourcenplanung eines Projekts vereinfachen, kollaborative Kommunikationsmöglichkeiten bieten und durch Statusanzeigen den Überblick über Projektstände erleichtern.
Gesund am Steuer
Mit welchen Maßnahmen lässt sich die Gesundheit der Berufskraftfahrerinnen und Berufskraftfahrer präventiv fördern und wie lassen sich die Belastungsfaktoren dieser Berufsgruppe reduzieren? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die dritte Projektgruppe der Hochschule Osnabrück. Sie entwickelt im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagement einen speziellen Maßnahmenkatalog für Berufskraftfahrer, da diese während ihrer Tätigkeit besonderen Beanspruchungen ausgesetzt sind. Langes Sitzen am Steuer, Zeitdruck, dichter Verkehr, unregelmäßige Schlafens- und Essenszeiten und Monotonie sind nur wenige Beispiele von berufsbedingten Belastungsfaktoren, die die Studierenden aus dem Studienfach Betriebswirtschaft und Management zusammengetragen haben. Die Folgen daraus reichen von Müdigkeit bis zu Überlastung mit erhöhter Unfallgefahr, Beschwerden am Bewegungsapparat sowie erhöhte Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Die Studierenden entwickeln daran anknüpfend mögliche Maßnahmen und überprüfen diese im Hinblick auf ihre Umsetzbarkeit im Unternehmen. Besonders herausfordernd ist die Maßnahmenentwicklung im Hinblick auf die Erreichbarkeit der Berufskraftfahrer. Der mobile Arbeitsplatz erfordert innovative Instrumente und Maßnahmen, so dass besonders die Kreativität der Studierenden gefordert ist. Während des Projekts wird die Gruppe von Frau Anne de Vries, Health Care Managerin der NOSTA Group, beraten und unterstützt. Sie stellte dem Team unter anderem die anonymisierten Aufzeichnungen der Interviews, die sie im Rahmen ihrer Masterarbeit mit den Fahrerinnen und Fahrern der NOSTA Group geführt hatte, zur Verfügung.
Vorstellung der Forschungsergebnisse
Von der Idee zum Konzept: Alle Gruppen werden am Ende der Projektphase im Juni der Geschäftsführung der NOSTA Group sowie den beteiligten Ansprechpartnern ihre Forschungsergebnisse präsentieren. Darüber hinaus erfolgt eine ausführliche schriftliche Ausarbeitung der Ergebnisse in Form eines Projektberichts. Wir sind schon jetzt gespannt auf die Resultate und bedanken uns an dieser Stelle recht herzlich bei Prof. Dr. Michael Schüller und der HS Osnabrück für die produktive, wertvolle Zusammenarbeit sowie den beidseitigen Informations- und Ideenaustausch.
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